Zum Stück

Ein Dokumentarfilmer erhält den Auftrag, ein Portrait seiner Heimatstadt zu drehen. Nach Jahren kehrt er erstmals in die Stadt seiner Jugend zurück und versucht seine Eindrücke in Worte und Bilder zu kleiden...

Ein Filmproduzent weiß nicht wohin mit sich und seinem Leben in einer Stadt, die er liebt. Seine Sekretärin versucht aus ihrem durchgeplanten Leben auszubrechen in einer Stadt, aus der sie nie heraus gekommen ist. Ein junger Schauspieler sucht Ruhm in einer Stadt, die keinen an ihn zu vergeben hat. Eine junge Frau träumt von der Malerei, doch wie den Traum verwirklichen in einer Stadt, die sie zu hassen scheint? Was bleibt ihr sonst? Ein alter Mann erinnert eine Vergangenheit, in der noch Adler am Himmel der Stadt kreisten. Doch wann war diese Vergangenheit? Ein Rocksänger sitzt in seinem Hotelzimmer und singt Lieder in einer Stadt, deren Namen er nicht weiß…

Was ist die Perspektive des Films?

Gelingt es, unser Leben zu gestalten? Schaffen wir es, unsere Wünsche und Träume zu verwirklichen? Wie finden wir eigentlich Identität? Durch Kunst? Oder doch soziales Engagement? Oder gar nicht? Und geht das eigentlich alles in dieser Stadt? Nachdem der Dokumentarfilmer einige Tage lang seine Impressionen gefilmt hat, schaut sich der Produzent heimlich das Filmmaterial an. Doch der unfertige Film erfüllt nicht seine Erwartungen, zeigt nicht das Erhoffte, lässt sich mit seinem Blick auf seine Heimatstadt nicht vereinbaren…



Zum Autor

David Harrower, 1966 in Edinburgh geboren, lebt in Glasgow und gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Gegenwartsautoren Schottlands. In Deutschland wurde er Mitte der Neunziger Jahre durch sein Erstlingswerk „Messer in Hennen“ bekannt, das von Theater Heute 1997 zum besten ausländischen Stück gewählt und in der Regie von Thomas Ostermeier zum Theatertreffen eingeladen wurde. Danach folgten neben „tötet die alten foltert ihre jungen“ die Stücke „Dark Earth“ und „Allgegenwärtig“. Im Sommer diesen Jahres wurde sein neustes Stück „Blackbird“ in der Regie von Peter Stein als Eröffnung des „Edinburgh International Festival“ uraufgeführt.
Die deutsche Erstaufführung hatte im November 2005 unter der Regie von Benedict Andrews an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin Premiere.